Nachdem ich 2018 den ersten unu E-Scooter, die Version Classic (siehe Foto links), in Dortmund testen konnte, habe ich heute (2020) in Berlin die neue Generation des unu (siehe Foto rechts) zur Probe gefahren.

Mehr als ein Face-Lift – eine digitale Modernisierung:

  • Der altbackene Scheinwerfer ist einem modernen, stylischen LED-Licht gewichen – ein leuchtender Ring als Tagfahrlicht und ein Hauptscheinwerfer, der sich automatisch einschaltet, wenn die Parkstütze eingeklappt wird.
  • Die analoge Anzeige ist einem Display gewichen, dass aktuell nur die Geschwindigkeit und den Empfang der enthaltenen SIM-Karte anzeigt – dazu weiter unten später mehr.
  • Der Sitz ist größer und ermöglicht neben mehr Fläche für einen Beifahrer auch deutlich mehr Stauraum und optional Platz für einen zweiten Akku.
  • Der Akku kann einfach entnommen werden und findet Platz in einer großen Ladeschale. Im Boden des Akkus befinden sich die elektrischen Kontakte, ein umständliches Anschließen der Kabel entfällt.

Elektrisches Fahrgefühl

Der E-Scooter fährt sich lautlos und schnell, man fühlt sich im Straßenverkehr nicht benachteiligt gegenüber den PKWs. Im Gegenteil, das Überholen parkender Fahrzeuge ist durch die geringe Breite und die gute Beschleunigung sicherer und einfacher als mit einem Auto. Dazu kommt das gute Gefühl, umweltfreundlich und ohne störende Geräusche durch die Straßen zu gleiten. Etwas ungewohnt ist das Wenden bzw. Drehen mit kleiner Geschwindigkeit. Hier merkt man den Zuwachs an Größe und Gewicht. Das Handling ist trotzdem noch gut und auch das Parken klappt mit der seitlichen Stütze einfach und ohne Kraftanstrengung (siehe Foto).

Zukünftige Features

Wie bereits oben erwähnt, ist ein Display mit Elektronik und SIM-Karte eingebaut, die ein Update over-the-air erlaubt (siehe Foto). Daher wird der neue unu von vielen Medien auch als Tesla unter den E-Scootern bezeichnet. In der Tat kommen hier einige Features, die den Mehrwert bzw. entscheidenden Vorteil ausmachen können:

  • App statt Schlüssel: Entsperren und Abschließen per App, Anzeige des Standortes auf dem Smartphone
  • Diebstahl-Funktion: bei unrechtmäßigem Bewegen des Rollers wird dies auf dem Smartphone benachrichtigt
  • Sharing: vergleichbar mit einem elektronischen Schlüssel kann per App der E-Scooter auch für z. B. Familienmitglieder oder Freunde zur Nutzung freigegeben werden, sehr praktisch
  • Navigation: das auf dem Smartphone gewünschte Ziel wird an das Display gesendet, dass dann die weitere Navigation übernimmt

Leider gibt es da einen kleinen Wermutstropfen: die App befindet sich noch im Beta-Stadium und wird erst fürs Frühjahr 2021 erwartet. Aufgrund der bisherigen Verzögerungen würde ich keine konkrete Terminaussage wagen. Termine ist das weitere Stichwort – die ersten Auslieferungen beginnen mit der schwarzen, stärksten Motorvariante (auch hier eine Analogie zu Tesla), andere Farb- und Motor-Varianten werden mit 12 bis 14 Wochen Lieferzeit angegeben.

Mein Fazit

Der unu E-Scooter macht Spaß und bietet eine super leise und dazu umweltfreundliche Art der Fortbewegung. Die kommenden digitalen Features lassen noch viel Potenzial für die Nutzung in der Zukunft erwarten. Deshalb frage ich mich, ob ich jetzt schon bestellen oder noch auf die App warten soll.

Test unu E-Scooter
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